Das Zündschloß

Aus W124-Archiv
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Das Zündschloß ist ein Schwachpunkt beim W124, es versagt irgendwann seinen Dienst und kann komplett blockieren. Der Verschleiß wird durch das sogenannte "Hausmeisterschlüsselbund" begünstigt, man sollte also keine weiteren Schlüssel am Zündschlüssel hängen haben. Leider ist auch der vorsichtige Umgang mit dem Schloß keine Gewähr für ein ungestörtes Funktionieren, irgendwann sind die Schlösser eben hinüber.

Wenn das Zündschloß hakt und sich nur noch nach intensivem "Pulen" mit dem Schlüssel umdrehen läßt, sollte man ganz ruhig bleiben und sofort bei Mercedes ein neues Schloß samt Schlüssel ordern. Das neue Schloß wird zur vorhandenen Schließung angefertigt (das ist halt Mercedes, man läuft nicht anschließend mit verschiedenen Schlüsseln herum), den neuen Schlüssel sollte man sich trotzdem gönnen, da der alte Schlüssel das neue Schloß sonst wieder schnell aufreiben würde.

Zur Bestellung von Schloß und Schlüssel benötigt man die Zulassung oder zumindest die Fahrgestellnummer und einen Eigentumsnachweis über das Fahrzeug sowie einen gültigen Ausweis. Die Kosten für Schloß und Schlüssel betragen im Jahr 2002 ca. 75 € und sind viel geringer, als der Aufwand für das Ausbohren oder Aufsägen des blockierten Schlosses - wobei dann noch immer ein neues Schloß fällig würde.

Einen interessanten Diskussionsfaden zu diesem Thema gab es auf diese Anfrage von André am 10.07.2002.

Die Aus- und Einbauanleitung für das Zündschloß findet sich im WIS unter der Rubrik Lenkung (nicht in der Elektrik)in Blatt 46 8110. Dort findet sich auch die Anleitung, wie man einen Draht bearbeitet, mit dem man das Zündschloß entriegelt, um es herauszuziehen und auch wieder einsetzen zu können.

In Kürze: man nehme 320mm eines 2mm starken Drahtes und schleife die beiden Enden unter 45° an. Dann biege man den Draht so zu einem U, daß man zwei Schenkel à 150mm hat (die Basis ist dann 20mm breit) und die beiden 45°-Schrägen nach innen zeigen. Zündschloß auf "1" drehen, Draht in die beiden Öffnungen hineinschieben bis die Federspannung der Sicherung überwunden ist und Zylinder am Schlüssel herausziehen.

Ich muß gestehen, daß ich das Schloß nicht herausbekam und somit meiner "Notwerkstatt" (ich fahre da nur hin, wenn ich mir nicht mehr zu helfen weiß) zu einem Erfolgserlebnis verholfen habe, indem der Meister selbst Hand anlegen durfte.

In diesem thread (F22 forum42266 76945.htm) aus dem 190er-Forum kann man nachlesen, wieviel Josh zahlen durfte, weil sein Zündschloß blockiert war und deshalb aufgebohrt werden mußte. Also besser rechtzeitig wechseln!

Autor: Christian Martens