Die Beleuchtung der Armaturen und Schalter

Aus W124-Archiv
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Im Innenraum des W124 sind diverse kleine Lampen verbaut, die die Schalter und Knöpfe sowie das Instrumentenbrett beleuchten.

Die Beleuchtung der Schalter selbst ist offiziell nicht zu reparieren, man benötigt einen neuen Schalter, wenn die Beleuchtung ausfällt. Man kann die Schalter jedoch öffnen und die Leuchte durch eine neue von z.B. Conrad ersetzten, den Aufwand hierfür und die feinmechanischen Fertigkeiten, die man für eine erfolgreiche Operation benötigt, sollte man nach Aussagen von Kollegen, die dies bereits durchgeführt haben, jedoch nicht unterschätzen.

Das Wechseln der Birnchen in der Mittelkonsole und den Lüftungsdüsen etc. beschrieb DanielT in seinem Beitrag vom 17.03.2001 sehr ausführlich.:

Mittelkonsole, Temperaturregelung

Hier zieht man die schwarzen Drehhebel kräftig ab. Je nachdem, wie oft das schon gemacht wurde, geht's schwer oder weniger schwer. Die allerletzten Modelle (ab 5/95) hatten einen zusätzlichen braunen Plastikring zur Sicherung der Drehschalter, die gehen sehr schwer ab. Falls es mit den Fingern nicht geht, nimmt man eine Zange mit Stofftuch drunter, damit nichts verkratzt. Dann gerade abziehen. Von da schaut man schon auf die Birnchen der Wählhebel selbst, einfach rausziehen und die neuen einsockeln. Wenn der Kranz der Wählhebel oder die (blau-weiß-rote) Temperaturschalter betroffen sind, dann muß man zusätzlich die Muttern (SW 24) lösen. Anschließend kann man die komplette Holzverkleidung nach oben hin wegheben. Achtung, je nach Baujahr ist diese von unten (Radio) von außen sichtbar nochmals mittels zwei Kreuzschrauben verschraubt. Die Verkleidung ist sonst oben eingehakt, aber recht robust, d.h. die geht nicht so schnell kaputt. Ist dies geschehen, sieht man zwei Acrylringe mit den eingesetzten Birnchen. Die Ringe sind ebenfalls nur eingeclipst, d.h. man kann sie vorsichtig heraushebeln. Hier ist etwas Vorsicht geboten, sonst brechen diese, und Ersatz ist teuer.

Anschließend das ganze wieder rückwärts zusammenbauen. Die Muttern mittelmäßig fest anziehen. Sind sie zu fest, reisst der Plastikring, sind die zu weich, knistert das Cockpit bei der Fahrt.

Die Birnchen sind die standard MB Sockelbirnchen in matt, damit sie nicht so heiß werden. Anderenfalls gehen sie sofort wieder kaputt.

Aschenbecher, Automatikschaltkulisse,...

Beim Aschenbecher kann man den Einsatz leicht herausnehmen. Dann sieht man bereits das Lämpchen. Mit sehr viel Geschick und dem richtigen Werkzeug kriegt man es so schon raus, sonst muß der ganze Ascher raus. Das ist aber auch nicht so viel Arbeit.

Bei Modellen bis 8/93 bzw. ohne Beifahrerairbag

Hier findet man in der Mittelablage zwischen den Vordersitzen unterhalb des Teppichs zur Holzseite hin eine Kreuzschraube (Teppich anheben). Diese muß gelost werden. Anschließend kann man die komplette Holzverkleidung nach hinten / oben wegziehen. Der Weg ist begrenzt, falls Sitzheizung oder EFH drin sind, diese können bei Bedarf ausgeclipst werden (einfach ziehen). Bei Automatik ist hierbei auch automatisch der Plastikring um die Schaltkulisse mit hoch gegangen. Darunter findet man (an einem Kabel) das Automatikbirnchen. Der Aschenbecher kann jetzt einfach durch hin- und herbewegen herausgezogen werden, ggf. muß von oben (Radioausbau?) nachgeschoben werden. Dann kommt man ganz leicht an das Aschenbecherbirnchen ran.

Bei Modellen ab 8/93 bzw. mit BFA

gleiches Prinzip, jedoch ist die Ablagebox zwischen den Sitzen zweimal vorne von innen verschraubt. Diese Keuzschrauben erst lösen und die Box nach oben abziehen.

Luftduschenrädchen

Links und rechts:

Wenn man in die Luftduschen hineinschaut, sieht man schwarze Klammern (4 pro Dusche). Diese müssen alle gleichzeitig nach oben bzw. unten gehebelt, damit "entclipst" man die ganze Dusche. Dies geht am besten mit zwei flachen Schraubenziehern, erst die eine Seite, dann die andere Seite. Die Dusche kann dann ein wenig herausgezogen werden und man kommt so an das Birnchen. Dies kann klar oder matt sein, laut MB ab Werk sind die klar. Umgekehrt einfach wieder reinschieben, bis es "klick" macht und einrastet.

Mitte:

Hier ist es etwas komplizierter, die Duschen auszubauen (daher nimmt MB auch richtig viel Geld dafür). Außerdem gibt es verschiedene Versionen. Die älteren (bis mind. Mitte 94) sind von der Seite (Handschuhfach, Beifahrerairbag geschraubt, d.h. der Beifahrerairbag muß raus. Irgendwann in der laufenden Serie hat Daimler diese Unart aufgegeben und die Schraube weggelassen.

Ausbau Beifahrerairbag:

Zuerst die Batterie (Minuspol) abklemmen. Wenn man dann von unten (vom Fußraum aus) auf den Airbag schaut, siehst man ein Loch. Darin ist eine Schraube (Größe ca. M10). Diese kann man mit einer langen Verlängerung und etwas Geduld (lange Schraube) lösen, anschließend den Airbag nach vorne herausziehen. Dann sieht man links die Schraube an der Lüftung. Achtung, keine Kabel am Airbag lösen, er könnte dann (nur dann) auslösen. Erst zum Schluß die Batterie wieder anklemmen (Radiocode zur Hand?)

Ist dies geschehen oder hast ist ein Handschuhfach statt Airbag, muß man sich der Inbusschraube in der Mitte der Dusche widmen. Diese reguliert den Schließwinkel der Stauklappen. Man dreht sie mit einem L- Inbus (Größe 4, typischer IKEA-Inbus) heraus, aber vorsichtig. Dann folgt das Spiel mit den Klammern (s.o.) und die Dusche ist draußen. Jetzt nicht zuviel an der Dusche herumspielen, denn die fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Das hat mich mal mehrere Stunden Mikadospiel gekostet ...

Das Problem beim Einbau ist die Inbusschraube. Dreht man sie zu fest an, ist der wirksame Hebelarm für den Verstellmechanismus zu kurz, die Klappen bleiben offen oder geschlossen (es zieht!). Ist sie zu lose, hat das Einstellrad keine Funktion mehr, es zieht ebenfalls. Also sehr gefühlvoll die richtige Dosierung durch Ausprobieren finden. Achtung auch bei den Lamellen. Diese sind aus lackierten Metall, und die Farbe ist sehr empfindlich. Daher immer ein Tuch oder Stoff zwischen Werkzeug (Inbus) und Lamelle, auch bei den Metallclipsen.

Instrumente (Tacho, ...)

Sehr fummelig. Hierzu muß die untere Verkleidung im Fahrerfußraum raus. Anschließend mit viel Feingefühl das komplette Kombiinstrument von hinten ertasten und nach vorne drücken. Dabei die Tachowelle entweder nachführen oder abschrauben. Knickt diese, zittert die Tachonadel nacher. Das Kombiinstrument so weit vorschieben, bis man an die oberen Birnen kommst. Dann das ganze wieder zurück.

Inzwischen gibt es eine Anleitung zum Ausbau und Reparatur des Kombiinstrumentes, so daß man an die Birnen dort auch herankommen sollte.

--Christian Martens