Undichte Fondseitenscheibe

Aus W124-Archiv
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Das T-Modell ist mit einer weitern Seitenscheibe gesegnet, die von der hinteren Tür bis zur Heckklappe verläuft, der Fondseitenscheibe. Die Dichtung dieser Scheibe neigt zum Nässen - mit einigen sehr unangenehmen Folgen.

Bereits am 01.08.2000, da war das W124-Forum noch ziemlich jung, beschrieb Luis in seinem Beitrag, wie er das Eindringen von Regenwasser in seinen Tee bemerkte.

Das eindringende Wasser führt zu weißlichen Ablagerungen innen auf der Dichtung, Kalkränder zeigen den Defekt deutlich an. Die optische Beeinträchtigung ist jedoch die geringste, die man durch diesen Fehler hinnehmen muß.

Durch die Un-Dichtung dringt Wasser in das Fahrzeuginnere und läuft in die Vertiefungen unter dem Reserverad links und dem Verbandskasten rechts. Wenn die Ablauflöcher nicht regelmäßig kontrolliert werden, bleibt das Wasser im Fahrzeug stehen, führt zu erhöhter Luftfeuchtigkeit und verstärkter Korrosion. Die einfachste Abhilfe hiergegen ist das regelmäßige Reinigen der Ablauflöcher, so daß das eingedrungene Wasser auch wieder ablaufen kann.

Offenbar durch mangelnden Korrosionsschutz beginnt das unter der Dichtung zusammengeführte Innen- und Außenblech zu rosten! Zeigen sich entlang des unteren Dichtungsteiles beim Abtasten bereits Verdickungen, die vielleicht bei Daumendruck knirschend nachgeben - dann hat die braune Pest ordentlich zugeschlagen.

Wie immer, wenn man es mit Rost zu tun hat, sollte man diesen möglichst komplett entfernen. Ob hierfür noch Abschleifen ausreichend ist, oder ob man neue Bleche einschweißen muß, kann man erst entscheiden, wenn man die Angelegenheit vor sich hat. Hierfür ist der Ausbau der Scheibe und Dichtung notwendig.

Karl-Heinz "Kalla" beschrieb in seinem Beitrag am 03.05.2002 den Aus- und Einbau der Scheibe wie folgt:

Äußeren Rahmen abnehmen. Dazu die beiden Schrauben bei offener hinterer Tür herausdrehen. Der breite Rahmenteil ist dann noch unten und in Höhe zwischen den beiden Schrauben von außen draufgeclipst, also unten anfangen und den Rest immer weiter vorsichtig abhebeln.
Dann den Gummirahmen der Scheibe von Innen (von der Kofferraumseite) hochklappen. Dazu kann man sogenannte "Holzspatel" - wie der Arzt braucht, um in den Mund zu schauen, gibt es im Hunderterpack in Drogerien - auf den Falz klemmen und dann die Scheibe nach außen ausbauen. Die Innenverkleidung mußt Du vorher auch teilweise ausbauen. Daß das Ganze eine schwierige Arbeit ist, weißt Du ja wohl selber. Die Scheibe kann schnell brechen.
Den Rost entsprechend entfernen.
Einbau der Scheibe umgekehrt. Also Drahtschnur in den Gummirahmen und über den Falz ziehen. Vorher mit Silikonspray oder Seifenlauge einsprühen, dann geht es leichter. Dann Gummi mit Scheibendichtmasse zum Karosserierahmen abdichten. Beim Einbau des Rahmens auch vorher Silikonspray oder Seifenlauge auftragen. Am Heckende anfangen mit dem Hereindrücken und unten an der Tür aufhören.
Und denke daran: die Scheibe nicht biegen, sonst gibt es Bruch!


Scheibe eindichten

Mehrfach ist darauf hingewiesen worden, daß man zum Abdichten von Scheibengummis spezielle Dichtmittel von z.B. Teroson verwenden sollte. Auf jeden Fall darf KEIN (Sanitär-) Silikon verwendet werden, da dies Essigsäure absondert, was wiederum die Korrosion fördert, wie u.a. Fred höchstselbst am 01.08.2000 in seinem Beitrag feststellte.

Da die Frontscheibe und Heckscheibe (bei Limo und Coupé) verklebt sind, betrifft dieser Hinweis nur die anderen feststehenden Scheiben, nämlich die Heckscheibe sowie die Fondseitenscheiben beim Tee.

Wenn es irgend geht, sollte man sich die Mühe machen, die betroffene Scheibe auszubauen, die Dichtung zu reinigen oder zu erneuern, die Blechfalze zu reinigen, zu entrosten, zu konservieren und dann das Ganze wieder zusammenzusetzen. Erst mit diesen Vorarbeiten macht eine zusätzliche Abdichtung mit Scheibendichtmasse langfristig Sinn, weil ansonsten auch der Dreck und die Feuchtigkeit sowie der Rost mit eingeschlossen werden.

Das Abdichten der gebrauchten und nicht gereinigten Dichtung bringt (immerhin aber eben) nur kurzfristig Ruhe. Sollte dies jedoch das erklärte Ziel sein, kann man sich den aufwendigen Aus- und Einbau der Scheiben auch einmal sparen. Eine Lösung auf Dauer ist das zwar nicht - aber: was hält schon ewig?

Autor: Christian Martens

Wasserablauflöcher bohren

Hinweis von Earl Grey: Link zum Posting

Habe das Spiel an drei T´s durch, zweimal mit schweren Geschützen (Selberdengeln der kompletten Scheibenrahmenunterkante nebst sauberem Einschweißen). Ihr könnt Eure Gummis montieren, wie es Euch beliebt, aber: Die Originalkonstruktion von MB ist völlig undurchdacht und eine einzige Wasserfangstelle. Das Wasser staut sich unter der Dichtung und wandert in den Spalten hoch bis dorthin, wo es richtigen schaden anrichten kann (C-Säule oberhalb Radkasten, kurz vor D-Säule und an den Punktschweißflanschen). Dichtmasse nützt da wenig; Wasser kommt immer und überall hin und bleibt dann unten stehen. Daher mein Hinweis: Bohrt vor der Montage ca. 10 cm hinter der C-Säule und ca. 10 cm vor der D-Säule je ein 10 mm-Loch in den Scheibenrahmen-Boden. Ich habe die Gummis bislang nur oben herum mit schwarzer Dichtmasse versehen und eingebaut; unten gar keine; und die Fenster sind bei allen Fahrzeugen (sie laufen täglich) dicht. Wasser kommt NATÜRLICH hinter die Gummis (man kann es nicht verhindern!). Das Wasser tropft aus den Ablauflöchern innen auf den Radkasten und in die hintere Endspitze ab und dunstet weg (natürlich muß man diese Bereiche schön mit Wachs oder Vaseline oder Mike Sanders oder Fluid Film etc. konservieren). Dies nur als Anregung zum Nachdenken!