Kaufberatung-4-matic

Aus W124-Archiv
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4m 2.jpg

Mercedes bot den W124 seit 1987 auch mit Allradantrieb an. Dies war kein normaler Allradantrieb, sondern er wurde als Paket mit ABS und ASD als Fahrstabilisierungskonzept für ca. 12000DM Aufpreis verkauft. Das 4matic System ist das bis heute einzige System, welches zwei zu 100 Prozent sperrbare Differentiale, in eine Mittelklasselimousine bzw.-Kombi gebracht hat. Prinzipiell fährt ein 4matic mit Allrad in der Verteilung 35% vorn und 65% hinten los. Ab 12 km/h schaltet das System auf Heckantrieb um, es sei denn man beschleunigt zügig, denn dann bleibt das System aktiv bis die Beschleunigung unter 0,5 m/s² gefallen ist. Des Weiteren aktiviert sich das System automatisch bei Schlupf an der Hinterachse. Des Weiteren hat das 4matic System einen Lenkwinkelsensor, der hektische Ausweichmanöver erkennt und dann durch Einschaltung der verschiedenen Sperren versucht das Auto zu stabilisieren. Jedoch waren nur die Limousine als 260E, 300E, 300D und 300 Turbodiesel und das T-Modell nur als 300TE oder 300TDT mit diesem Feature lieferbar. Das zentrale Element des 4matic ist das Verteilergetriebe, welches gern mal kaputt geht und dessen Austausch mit ca. 5000€ und die Überholung mit ca. 2000€ zu buche schlägt. Die Hinterachsdifferentiale sind baugleich mit denen der normalen Hecktriebler mit Ausstattungs-Code 211 Automatisches Sperrdifferential (ASD) und dementsprechend im Fall eines Defekt günstiger zu ersetzen. Die elektronische Steuerung der 4matic gilt im Gegensatz zu den daran hängenden Systemen als problemlos. So reagiert die 4matic sehr empfindlich auf verdreckte oder abgenutzte ABS Sensoren. Eine Erneuerung dieser Sensoren ist noch die günstigste 4matic Reparatur. Ein Anzeichen dafür ist das Aufleuchten der 4matic Warnleuchte bei hohen Geschwindigkeiten auf trockener Fahrbahn. Auch das Lenkrad eines 4matic ist nicht mit denen der anderen Modelle identisch, da hier der Lenkwinkelsensor verbaut ist und ohne diesen das System nicht funktioniert. Aufgrund einer gewissen Defektanfälligkeit dieses Systems im Alter und damit verbundenen sehr hohen Reparaturkosten ist dieses Antriebskonzept eigentlich nur zu empfehlen, wenn man den Allradantrieb auch öfters benötigt. Abgesehen von Schnee, oder anderem rutschigem Untergrund kann der Heckantrieb fast alles besser und ist wesentlich haltbarer. Des Weitern sind beim 4matic auch bestimmte Fahrwerksteile anders, die dann aufgrund der geringen Stückzahl drastisch teurer sind als die normalen Teile. Ganz zu schweigen von der großen Unkenntnis der Mercedes Werkstätten über dieses System, die dann im Problemfall wahrscheinlich erst einmal munter drauf los irgendwelche Teile tauschen...

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