Kaufberatung-Dieselmotoren

Aus W124-Archiv
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Vor Juni 1993

Die geringfügige Leistungserhöhung im September 1989 bei allen Motoren hing mit der Umstellung auf Schrägeinspritzung zusammen. Dies hatte etwas bessere Abgaswerte zufolge, eine Leistungssteigerung merkte man beim Fahren allerdings nicht. Die Dieselmotoren waren durchweg 2-Ventiler und verfügten über eine duplex Steuerkette und haben den Ruf für die Ewigkeit gebaut zu sein. Zweifel daran schürten lediglich einige Turbodiesel, was wahrscheinlich eher an deren unsachgemäßer Behandlung als an Konstruktionsfehlern gelegen hat. Turbomotoren muss man nach zügigen Einsätzen nämlich noch nachlaufen lassen bzw. die letzten Kilometer vor dem Abstellen ruhig angehen lassen. Auch neigten die Turbodiesel zu Schäden an der Zylinderkopfdichtung. Also bitte auch hier genau hinschauen. Es ist also sehr entscheidend wie der/die Vorbesitzer damit umgegangen sind. Allein aufgrund der Tatsache, dass nicht jeder pfleglich mit seinem Wagen umgeht gilt es hier bei der Besichtigung besonders aufmerksam zu sein und eventuell ein wenig mehr Geld für Reparaturen einzuplanen als bei einem Saugdiesel.

  • 200 D
    Der 4-zylindrige 200D stellt mit 72 bzw. ab 09/1989 mit 75 PS bei 4600 U/min und einem maximalen Drehmoment von 121 Nm bei 2800 U/min den Einstieg in die Dieselwelt des Mercedes W 124 dar. Dies ist die haltbarste Antriebsquelle im Mercedes. Nicht umsonst waren damals fast alle Mercedes Taxen 200D. Verbräuche ab 6 Liter sind möglich, 7 Liter aber realistischer. Aufgrund der geringen Leistung eignet sich der Motor ideal für Phlegmatiker und solche, die sich an nichtvorhandener Dynamik nicht stören.
  • 250 D
    Dieser Fünfzylinder mit seinen 90 bzw. 94 PS bei 4600 U/min und 155Nm bei 2600 U/min stellt schon einen komfortableren Antrieb dar. Rennen gewinnt man damit zwar auch nicht, aber man ist an Autobahnsteigungen zumindest mal kein Verkehrshindernis mehr. Der Verbrauch liegt etwas höher als beim 200D. In punkto Haltbarkeit gilt das zum 200D gesagte.
  • 250 D Turbo
    Auch vom 250D gab es eine Turbovariante. Hier wurde nicht nur wie landläufig verbreitet, ein Turbo drangesetzt, sondern es wurden viele Einzelteile des Motors verstärkt um den höheren Anforderungen gerecht zu werden. Mit seinen 126 PS bei 4600 U/min und einem maximalen Drehmoment von 227 Nm bei 2400 U/min war er zu der Zeit der zweitstärkste PKW Diesel aus dem Hause Mercedes. Zur Haltbarkeit gilt das zu den Turbomotoren allgemein gesagte. Problematisch könnte die Zylinderkopfdichtung sein. Der Verbrauch bewegt sich zwischen 7 und 9 Litern bei normaler Fahrweise.
  • 300 D
    Dieser Sechszylinder mit 109 bzw. ohne Kat 113 PS ist aufgrund eines großen Hubraumes und des günstigen Drehmomentverlaufs ideal zum Ziehen von schweren Anhängern geeignet. Der Verbrauch des 300D liegt noch einmal ein wenig höher als der des 250D: Die Maschine ist ebenfalls sehr robust.
  • 300 D Turbo
    Der Luxusdiesel im W 124 Programm. Mit seinen 143 bzw. 147 PS bei 4600 U/min und 265 Nm bei 2400 U/min sorgte er für bis dahin ungeahnte Dynamik in Mercedes Dieselfahrzeugen. Der Sechszylinder mit seinem unvergleichlichen Sound lief 200km/h. Leider war der Verbrauch - eine Tugend der sonstigen Diesel - nicht mehr die Stärke dieses Turbomotors. Verbräuche ab 10 Liter aufwärts scheinen eher die Regel als die Ausnahme. Zur Haltbarkeit gilt das allgemein und das für Turbomotoren im speziellen gesagte.

Nach Juni 1993

Auch auf dem Dieselsektor machte sich die Vierventilmanie bei Mercedes bemerkbar. Während andere Hersteller bereits an sparsamen und leistungsstarken direkteinspritzenden Dieseln arbeiteten, hielt Mercedes am Vorkammerprinzip fest. Dies bot den Vorteil einer ruhigeren Verbrennung und so eines leiseren Arbeitsgeräusches. In Bezug auf Leistung und Verbrauch waren die neuen Motoren nach heutigen Maßstäben allerdings kein großer Schritt nach vorn. Erneuert wurden lediglich die 2,5 und 3 Liter Motoren. Der 300D Turbo wurde bis zum Ende weiter verbaut.

Die Standfestigkeit der neuen Diesel ist aufgrund der höheren Leistungsausbeute nicht mehr ganz so hoch wie bei den Zweiventilern, allerdings immer noch auf einem sehr hohem Niveau, auch wenn teilweise einige Zylinderkopfdichtungsschäden zu verzeichnen waren. Die neuen Diesel waren allesamt mit einer Abgasrückführung (AGR) ausgestattet. Diese ist jedoch für starke Rußablagerungen im Ansaugtrakt verantwortlich. Diese AGR stillzulegen und den Ansaugtrakt zu reinigen ist demzufolge sinnvoll und auch kein Hexenwerk.

  • E 200 Diesel
    Dieser Motor wurde unverändert weiter gebaut. Die obigen Ausführungen gelten entsprechend.
  • E 250 Diesel
    Der neue Fünfzylindermotor mit einem Vierventilzylinderkopf leistet 113 PS bei 5000 U/min und ein maximales Drehmoment von 170 Nm bei 3200 U/min. Dieser Motor hat für einen Saugdiesel eine etwas untypische Leistungscharakteristik. Im unteren Drehzahlbereich ist die Leistungsabgabe mit dem alten 250D vergleichbar. Erst im oberen Drehzahlbereich macht sich die Mehrleistung dann bemerkbar. Auch wenn bei höheren Geschwindigkeiten Beschleunigung nicht mehr die Stärke dieses Motors ist, so schafft er doch mit langem Anlauf auch die 200 km/h Marke. Der Verbrauch ist in etwa mit dem des alten 250D vergleichbar. Das Motorgeräusch klingt sehr sonor und imho ein kleines bisschen wie ein V8.
  • E 250 TurboDiesel
    Wurde unverändert übernommen
  • E 300 Diesel
    Der 300'er Diesel mit Vierventiltechnik leistete 136 PS bei 5000 U/min und 210 Nm bei 2100 U/min und stellte damit den leistungsstärksten Saugdiesel im W124 Programm dar. Explizite Haltbarkeitsprobleme sind auch hier nicht bekannt.
  • E 300 TurboDiesel
    Dieser Motor wurde unverändert übernommen. Siehe oben.
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