Kaufberatung-Getriebe

Aus W124-Archiv
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Grundsätzlich gab es 4 Getriebevarianten. Die 4 und 5 Gang Schaltgetriebe, sowie die 4 und 5 Gang Automaten.

  1. Die Schaltgetriebe
    5 Gang Schaltgetriebe waren erst ab September 1992 serienmäßig. Bis dahin musste für einen 5. Gang bei allen 4 Zylindern Mercedes like ein Aufpreis bezahlt werden. Die 5 und 6 Zylinder hatten das 5 Ganggetriebe immer serienmäßig verbaut. Bei dem 5 Ganggetriebe wurde lediglich ein weiterer Gang angehangen. Die Übersetzungen der ersten vier Gänge bleiben gleich. Grundsätzlich ist daher bei häufigen Langstreckenfahrten ein 5 Ganggetriebe zu empfehlen, da dies bei Autobahngeschwindigkeiten geräuschs-, verschleiß- und verbrauchsmindernd wirkt. Die Haltbarkeit der Schaltgetriebe ist als sehr gut zu bezeichnen. Sie laufen problemlos. Jedoch ist bei einigen Exemplaren die Bedienung der Schaltung ein wenig problematisch, da sie teilweise hakelig und schwer schaltbar sind. Irgendwann gewöhnt man sich daran. Bei einigen früheren Modellen - speziell bei den Dieseln - mit Schaltgetriebe tritt der sogenannte Bonanza-Effekt auf. Ein Aufschaukeln des Antriebsstranges bei langsamen Geschwindigkeiten und Lastwechseln. Dagegen kann man kaum was unternehmen außer seinen Fahrstil ein wenig zu ändern, um dies soweit als möglich zu vermeiden.
  2. Die AutomatikgetriebeEs gab sowohl 4 als auch 5 Gangautomaten im Laufe der Bauzeit des W124. Serienmäßig mit 4 Gang Automatik waren der 300 Turbodiesel, der 400E/E420 und der 500E/E500 sowie die AMG Modelle ausgestattet. Bei allen anderen Fahrzeugen war als extra eine 4 Gang Automatik lieferbar. Zusätzlich dazu konnte man bei dem 300E 24V, dem 280E und dem 320E eine 5 Gang Automatik ordern.
    • Allgemeines zu Automatikgetrieben
      Automatikgetriebe sind natürlich wesentlich komfortabler als die Handgerührten Schaltboxen. Die Fahrleistungen leiden nur marginal darunter, auch der Verbrauch ist durch eine Automatik nicht nennenswert negativ beeinflusst - ca. 0.3 bis 1.0 lit mehr. Eigentlich gehört zu einem Mercedes ein Automatikgetriebe, aber Geschmäcker sind verschieden, daher auch die Formulierung "eigentlich"! Man sollte darauf achten, dass alle Schaltvorgänge gleichmäßig ohne großes Ruckeln und ohne Drehzahlerhöhung ablaufen. Schalten alle Fahrstufen hart oder zu weich, so lässt sich dies meist durch eine Verstellung des Modulierdruckes verändern. Hier jedoch bewegt man sich auf einem schmalen Grat: Ist die Automatik zu weich eingestellt, kommt es zu hoher thermischer Belastung im Drehmomentwandler, da hier durch erhöhten Schlupf große Teile der Antriebskraft in Wärmeenergie umgewandelt werden. Diesen Effekt bemerkt man in Form des Durchrutschens beim Schaltvorgang (Motor heult etwas auf, Schaltvorgang verläuft scheinbar langsamer). Ist die Automatik zu hart eingestellt, werden Antriebsstrang, Hinterachsdifferential und Hardyscheibe stark beansprucht. Daher sollte man hier nicht den Weg zur MB-Werkstatt scheuen, die diese Einstellung in Minutenschnelle für kleines Geld vornimmt. Ruckt es nur bei einigen Fahrstufen, etwa von 3 in 4, sind oft die Bremsbänder verschlissen oder es liegen Wandlerdefekte vor. Reparaturen am Automatikgetriebe werden meist sehr teuer (über EUR 1000,- sind sehr schnell ausgegeben). Daher ist auf penible Wartung zu achten. Bei dem Wechsel des Automatikgetriebeöles alle 60tkm ist auf penible Sauberkeit, genaue Füllstände sowie die Wahl des richtigen Öles zu achten! Also man sieht, dass eine Automatik mehr Pflege bedarf als ein Schaltgetriebe. Bei optimaler Einstellung macht es dafür auch umso mehr Spaß beim cruisen!
    • Der 4 Gangautomat
      Der problemloseste Automat im W 124. Eigentlich nur durch schlechte Wartung und unsachgemäßen Gebrauch zu zerstören. Auf der Wählhebelkulisse der Automatik befindet sich ein Schalter, mit dem man die Schaltprogramme anwählen kann. E steht hier für Economy und S für Standard. Erfahrungen haben gezeigt, dass S die bessere Wahl ist, da der Motor in diesem Programm auch mal drehen kann und der Verbrauch nicht höher ist als bei dem Economy Programm, in welchem der Motor kaum über 3000 U/min dreht und daher beim Beschleunigen häufig mit Wandlerschlupf gearbeitet werden muss. Der 4 Gangautomat fährt im Regelfall bei Fahrzeugen bis zur MOPF 2 - wie der 5 Gangautomat - im 2. Gang an. Bei Fahrzeugen bis MOPF 1 kann man im ersten Gang anfahren, wenn man aus dem Stand heraus mit Kickdown beschleunigt oder wenn man vorher im Stand einmal von D auf 2 und wieder zurückschaltet und dann zügig losfährt. Die Modelle nach MOPF 2 fahren im Programm S bei entsprechender Gaspedalstellung immer im ersten Gang los.
    • Der 5 Gangautomat
      Hier war ein 5. Gang als Overdrive an das bisherige Getriebe angehangen worden. Der 5. Gang schaltete sich elektronisch zu. Teilweise ist diese Steuerung defekt. Also darauf achten, dass er bei gleichmäßiger Fahrt ab ca. 70 km/h in den 5. Gang schaltet. Dazu einfach die Schaltvorgänge mitzählen oder bei gleichmäßiger Fahrt mit 100km/h den 5 Gang am Wählhebel sperren und schauen ob das Getriebe in den 4. Gang zurückschaltet. Durch die längere Übersetzung ist der Verbrauch, der Verschleiß und das Geräusch gemindert. Diese Getriebe ist also durchaus empfehlenswert!
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